Die Bratschistin Dorothee Julia Lindner wurde 1990 in Grimma geboren und wuchs in Naunhof bei Leipzig auf. Bereits ab ihrem dritten Lebensjahr erhielt sie regelmäßigen Violinunterricht an der Musikschule Johann Sebastian Bach Leipzig bei Christine Schmidt, zudem ab 2001 konsultativ bei Prof. Bruno Steinschaden (Mozarteum Salzburg). Sie war im Fach Violine solo regelmäßig Preisträgerin des Wettbewerbs Jugend Musiziert und spielte schon im Alter von 10 Jahren im Rahmen des Deutsch-Französischen Schülertreffens im Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig.
Mit ihrer Aufnahme am Sächsischen Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber Dresden wechselte sie 2004 ihr Hauptfachinstrument zur Viola und erhielt Unterricht bei Prof. Uta Vincze (HfM Dresden) und Piotr Szumiel (Apollon Musagete Quartett). Zusätzlich nahm sie regelmäßig an internationalen Masterclasses, u.a. bei Prof. Stefan Fehlandt (Vogler Quartett, HfM Stuttgart) und Prof. Jerzy Kosmala (USA) teil. Ihr musikalisches Talent brachte ihr 2007 einen 2.Preis auf Bundesebene des Wettbewerbs Jugend Musiziert ein, und führte sie 2008 in die Finalrunde des Maria-Pajmans-Kania Musikkulturpreises.
Nach dem Abitur begann sie 2009 ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Pauline Sachse (jetzt HfM Dresden), welches sie 2015 mit dem Bachelor of Music abschloss. Seit dem Wintersemester 2015 ist sie Master-Studentin bei Prof. Wilfried Strehle an der Universität der Künste Berlin.
Neben der solistischen Ausbildung widmete sich Julia Lindner schon immer intensiv dem Ensemble- und Orchesterspiel. Sie musizierte bereits in diversen Kammermusikbesetzungen und Orchestern, so unter Anderem als Solobratschistin des Jungen Sinfonieorchesters Dresden und mehrfach als erste und zweite Solobratschistin der Jungen Deutschen Philharmonie. Sie konzertierte mehrfach mit dem Metamorphosen Ensemble Berlin unter Leitung von Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello), welches 2015 seine Debut-CD "Inspiration" bei Sony Classical auf den Markt brachte. Kammermusikalisch war sie bislang vor allem in den Besetzungen Streichquartett (LUMIS Quartett), Streichtrio (Atré Trio Berlin), sowie im Duo mit dem argentinischen Pianisten Emilio Peroni aktiv. Im Sommer 2015 gewann sie mit ihrer Kammermusikpartnerin Johanna Stephens-Janning (Klarinette) einen ersten Preis für ihre Interpretation von Karlheinz Stockhausens LAUB UND REGEN bei den Stockhausen Konzerten und Kursen in Kürten. In der Spielzeit 2013/2014 war sie Stipendiatin der Orchesterakademie des Rundfunksinfonieorchesters Berlin (RSB) und parallel ein Jahr als Substitutin im Gewandhausorchester Leipzig zu hören. In den Spielzeiten 2015/16, sowie 2016/17 ist sie als Viola Tutti ins Gewandhausorchester Leipzig zurückgekehrt.
Ein weiterer Hauptaspekt ihres musikalischen Interesses liegt in der Alten Musik. Sie konzertierte bereits mehrfach mit namhaften Musikern des italienischen Barock wie Giuliano Carmignola, Ivano Zanenghi und Stefano Montanari, und arbeitete mit Mitgliedern der Akademie für Alte Musik Berlin, wie Raphael Alpermann, Georg Kallweit, Jan Freiheit und Stephan Mai, im Deutschen Jugendbarockorchester Bachs Erben zusammen.
Konzertreisen führten sie unter anderem nach Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, Polen, Ungarn sowie in die Schweiz und nach China.
Julia Lindner spielt eine Viola aus dem Jahr 1980 von Geigenbaumeister Michael Ledfuss, Halle, eine Barockviola aus dem Jahre 2011 von Geigenbaumeister Udo Kretzschmann, Markneukirchen, sowie einen Tourtebogen von Hans Karl Schmidt, Dresden und einen Barockbogen von Ina Keller, Hamburg.